Nach meinem letzten Abenteuer auf dem Greyerzersee will ich einmal Sonnenschein auf dem Board erleben. Für den Weihnachtstag versprechen die Prognosen genau dies auf dem Thunersee.
Vor Ort sieht es dann schon etwas anders aus – der See liegt aschgrau knapp unter einer dichten Nebeldecke. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, die Prognose verspricht in Kürze Sonne. Also blase ich das Board auf, ziehe mich um und gehe aufs Wasser.
Ihr ahnt es schon anhand der in schwarz/weiss gehaltenen Fotos, dass Farbe heute gerade ausgegangen ist…
Immerhin ist es schön ruhig auf dem See, abgesehen von den zwei Kurzsschiffen die sich kurz nach meinem Start vor meinen Augen kreuzen. Einige Minuten später hat sich das Wasser beruhigt und ich kann weiter.
Das Wasser ist nicht nur topfeben, sondern auch sehr klar. Spannend ist, parallel zur Uferstrasse zu paddeln und ein Orts- und ein Geschwindigkeitsschild vom Wasser aus anzuschauen, während die Autos einige Meter neben mir vorbeibrausen. Auch interessant ist, wenige Zentimeter vor den direkt im Wasser stehenden Häuser vorbeizupaddeln. Viele davon haben eine „Boots-Garage“ mit einem Motorboot direkt unter dem Wohnraum.
Ein älterer Herr winkt mir aus 20m Entfernung aus der warmen Stube einer am Ufer gebauten, schicken Villa mit riesiger Glasfront zu. 🙂
Nach eineinhalb Stunden will ich beim Strandbad Gunten Halt machen. Wenige Meter vor dem Ufer bemerke ich eine unerwartete Bewegung im rechten Sehfeld. Als ich erschreckt einen Schemen im Wasser erkenne rutscht mir das Herz komplett in die Hose. Nach einer Sekunde realisiere ich, dass einen Meter neben und ca zwei Meter tiefer ein Taucher ist. Puh! Noch so verrückter, der bei dieser Witterung loszieht. 😉 Auf die Knie gehe ich trotzdem, sicher ist sicher.
Kaum an Land fährt die „Blümlisalp“ vorbei. Jetzt will ich aber endlich mein Müsli geniessen, welches ich bereits für den Ausflug auf dem Greyerzersee gekauft habe. Jedenfalls versuche ich es zu geniessen, denn es ist richtig kalt, meine Hände und Füsse sind es ebenfalls und gemütlich ist anders. Ein neuer Eintrag auf meiner Todo-Liste erscheint vor meinem inneren Auge: Wärmere (Hand-)Schuhe kaufen.
Etwas später paddle ich zurück, die gut 5km ziehen sich dann doch noch etwas.
Ich warte also weiterhin auf einen Winterausflug auf dem Wasser bei Sonnenschein. Immerhin hatte ich dieses Mal kein Schneegestöber, die Tendenz ist richtig. 😉
Euer Sacha