Hallo lieber SUPler
Nach langer Zeit bin ich wieder einmal im Winter auf dem Wasser, das erste Mal im südlichen Teil des Greyerzersees. Ich hatte befürchtet, dass der See etwas gefroren sein könnte, eine Webcam vom nördlichen Teil entkräftete meine Sorgen allerdings. Vor Ort angekommen muss ich feststellen, der See ist tatsächlich ziemlich zugefroren! Allerdings scheint es am Ufer entlang ein Durchkommen zu geben, also mache ich mich startklar. Vorher mache ich aber einige Fotos der tollen Winterstimmung aus Kälte, Dunst, Sonne, blauem Himmel, Eis, Wasser und filigranen Strukturen der Bäume und Sträucher.
Der See ist unglaublich glatt, ein perfekter Spiegel. Es ist knapp um den Gefrierpunkt, die letzten Nächte waren allerdings bis -12°C kalt, ausserdem scheint der Pegel gesunken zu sein. Regelmässig sehe ich Eisplatten an Pflanzen, welche 10cm über der Wasseroberfläche hängen. Sehr cool!
Ich paddle dem westlichen Ufer Richtung Norden, schon bald stellt sich mir eine Eisfläche entgegen. Diese ist allerdings sehr dünn, vielleicht 1mm dick, ich fahre darüber, das Eis zerbricht unter feinem Knirschen.
Etwas später wird das Knirschen immer lauter, es sammeln sich Luftblasen unter dem Eis vor mir. Das Paddel verlangt auch einigen Kraftaufwand, um eingestochen zu werden. Nach einigen Versuchen, die ca. 30m Eis vor mir bis zur nächsten freien Stelle zu durchbrechen, gebe ich nach kurzer Zeit auf. Mein Material ist mir zu schade, das Eis ist hier 3-4mm dick.
Also paddle ich nach ungefährt 2km zurück Richtung Süden, dieses Mal entlang der Eiskante mitten im See. Ein paar Mal versuche ich einen Durchbruch zur nächstgelegenen eisfreien „Pfütze“, es scheint optisch einen Kanal durchs Eis zu geben. Aber auch hier wird das Eis sofort mehrere Millimeter dick.
Schlussendlich gebe ich nach weniger als 2h auf und packe zusammen. Alles in allem war diese Tour trotzdem sehr speziell, alleine die im perfekt flachen Wasser gespiegelte freiburgische Landschaft war unglaublich schön!
Und es bewahrheitet sich einmal mehr: Der Greyerzersee hat jedes Mal eine Überraschung parat.
Geniesst die Fotos, Euer
Sacha
